Dein Einstieg: Spielen

Das Spielen im Tabletop Hobby ist zwar keine Pflicht aber für die meisten ein wichtiges Element. Du erfährst welche Dimensionen von Spielsystemen existieren und kannst besser abschätzen, welche für dich als Einsteiger geeignet sind.

Omaxx Petersson
Verfasst von
Omaxx Petersson
Letztes Update
 Juli 31, 2022

Miniaturbrettspiele

Als kleinste Größe des Miniature Wargaming würde ich Brettspiele mit Miniaturen einordnen. Viele Hobbyisten sind zu Beginn mit solchen Systemen in Berührung gekommen und haben Lust auf mehr bekommen.

Allen gemeinsam ist zum einen, dass sie felderbasiert sind. Messen von Entfernungen in Zoll oder Zentimeter ist also nicht nötig. Zum anderen kommen reichlich detaillierte Miniaturen zum Einsatz was im Vergleich zu regulären Brettspielen nicht der Fall ist.

Einige mir bekannte Beispiele in dieser Kategorie sind z.B. Dungeon Crawler wie HeroQuest oder Descent. Aber auch die Resident Evil Board Game Reihe und andere Miniaturbrettspiele bekannter Videospielreihen sind hier einzuordnen.

Es kommt sporadisch Gelände zu Einsatz um einfache Mechaniken wie Sichtlinien und ggf. Einschränkungen in Bewegungen/Aktionen darzustellen.

Scharmützel (Skirmsh)

Im Segment mittlerer Größe würde ich sogenannte Scharmützel-Systeme einordnen. In dieser Kategorie gibt es eine sehr große Auswahl an Systemen in ganz unterschiedlichen Genres wie z.B. Fantasy, Science Fiction, Steampunkt, Survival und Piraten.

Es werden relativ wenig Miniaturen pro Spieler benötigt, was für das Tabletop Hobby immer eine gute Basis zum Einstieg bietet. Jede einzelne Miniatur spielt außerdem eine größere Rolle für Sieg oder Niederlage der Frakion des Spielers. Die Entwicklung einzelner Charaktere steht häufig im Vordergrund und zum Teil gibt es auch Rollenspielelemente.

Einige mir bekannte Beispiele sind z.B. Frostgrave (Fantasy), Warhammer 40.000 Kill Team (Science Fiction),Wolsung (Steampunkt), Last Days: Zombie Apocalypse (Survival) und Freebooter's Fate (Piraten).

Gelände spielt in diesem Segment meistens eine große Rolle. Damit meine ich sowohl Hügel als auch Streugelände (Scatter Terrain) wie kleine Fässer und Kisten. Einzelne Modelle können sich hinter Ecken verstecken, durch Nischen schleichen und Innenräume von Gebäuden betreten.

Massensysteme

Kommen wir nun zur größten Kategorie von Tabletopsystemen, den Massensystemen. Vermutlich denken auch Nicht-Hobbyisten im Erstkontakt mit diesem Hobby an imposante Schlachten riesiger Armeen auf selbst gestalteten Schlachteldern. So in etwa kann man es sich auch vorstellen. Diese Systeme in vergleichbar vielen Genres wie auch Scharmützel-Systeme vertreten und für jeden Hobbyisten ist etwas dabei.

Grundsätzlich werden diese Systeme für große Schlachten mit vielen Miniaturen gedacht. Im Gegensatz zur Scharmützel-Kategorie spielen einzelne Modelle eine kleinere Rolle. In Spielzügen werden ganze Truppenverbände (Einheiten, Regimenter) bewegt. Sie agieren gemeinsam und sind auch gemeinsam von Verlusten betroffen. Häufig gibt es Anführer wie z.B. Kommandanten, die Befehle erteilen oder verschiedene Boni an Einheiten in der Nähe verteilen.

Wie zu vermuten ist, werden insgesamt viele Miniaturen für das Spielen benötigt. Trotz dieser anvisierten Größe kann (und sollte) aber klein begonnen werden denn die Regeln lassen auch Spiele mit wenigen Miniaturen (z.B. ein Kommandant und ein Trupp) zu. Zu Beginn sollte einerseits das Verstehen der Regeln und Mechaniken und andererseit natürlich der Spaß im Vordergrund stehen.

Große Armeen und Truppenverbände können sich im Gegensatz zu einzelnen Modellen natürlich nur auf viel Fläche vernünftig bewegen. Die Bedeutung des Streugeländes rückt also stark in den Hintergund. Großflächiges Gelände wie Seen, Wälder und große Ruinen werden relevanter, denn nun müssen ja ganze Einheiten/Regimenter Platz für z.B. Deckung finden.

Bemalung

Die Bemalung ist natürlich für dich in allen Kategorien optional und keine Pflicht (häufig aber bei Turnieren). Vor allem bei geringer Anzahl von Miniaturen ist der Zeitinvest übersichtlich und ein guter Einstieg um herauszufinden ob einem selbst Miniaturenbemalung Spaß macht oder nicht. Je mehr Modelle zum Spielen genutzt werden, desto beeindruckender ist wenn diese auch bemalt sind. Und desto schöner gliedern sich die Miniaturen in bemaltes Gelände ein.

Im nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit Basteln im Hobby. Hier gehts zurück zum Thema Bemalung im Hobby