Im Tabletop Hobby hat man entweder viel Zeit und wenig Geld oder wenig Zeit und (mehr) Geld. Dieses Spannungsfeld kann entzerrt werden wenn man sich einige einfache Tipps zu herzen nimmt und konsequent ist!
Bist du im Hobby angekommen oder bereits mittendrin dann wirst du vielleicht merken, dass zwischen zwei Faktoren ein Spannungsfeld entsteht oder entstanden ist: Zeit und Geld.
Ich habe diese Erfahrungen schon von beiden Seiten machen können. Als ich in das Hobby einstieg, war ich noch mitten in einem Vollzeitstudium und hatte nur ein BaföG Einkommen zur Verfügung. Studium bedeutet zwar viel Gestaltungsspielraum der eigenen Zeit aber leider (oft) wenig Budget. Mittlerweile bin ich vollzeitbeschäftigt und fast 40 Stunden pro Woche fest eingeplant. Das Hobbybudget stimmt nun aber die Hobbyzeit ist deutlich weniger geworden.
Basteln, malen und spielen kostet vor allem eines: Zeit! Und damit wurde weder ein Regelwerk gelesen noch eine Kampagne geplant. Es ist also eine wichtige Ressource im Tabletop Hobby und dessen Art der Investition ist nicht zu vernachlässigen.
Wie viel Zeit für das Hobby bleibt ist sehr individuell:
Alle diese potentiellen Umstände beeinflussen natürlich das Zeitkontingent, welches für das Tabletop Hobby am Ende des Tages übrig bleibt.
Sammeln für das Hobby bedeutet meistens auch immer: Geld ausgeben! Die Anschaffungskosten liegen im höheren Preisbereich und falls wir alle Facetten ausleben wollen, kaufen wir nicht nur Figuren sondern auch Regeln, Werkzeuge, Farben, Pinsel und Gelände Je nach Hersteller und System können das Hunderte von Euros sein.
Wie viel Geld für das Hobby zur Verfügung steht, ist natürlich ebenfalls sehr individuell:
Das Hobbybudget ist abhängig von vielen dieser Dinge! Der eine kann alles spontan bestellen während der andere auf seine Ziele sparen muss.
Was kann also getan werden um dieses Spannungsfeld etwas zu entzerren? Hier einige Tipps!
Kaufe dir gerade zu Beginn deine Sammlung nicht komplett auf einmal! Fang klein an und stelle erst einmal etwas fertig, bevor die nächste Anschaffung gekauft wird. Das überfordert dich selbst nicht und deine Kontingente für Zeit und Geld werden nur wenig belastet. Du hast viel mehr kleine Erfolgserlebnisse wenn du regelmäßig kleinere Mengen fertig stellst.
Einige Hersteller haben eine sehr kurze Release-Frequenz und der Hype ist zum Teil groß! Es scheint als müsse man es sofort haben! Machst du immer mit, dann kannst du dich schnell an das Existenzminimum kaufen. Überlege also vorher genau ob das begehrte Objekt gerade wichtig ist, damit deine Projekte voran kommen oder nicht. Stelle dir die Frage: Brauchst du jetzt sechs neue Boxen, wenn diese erst in einem halben oder ganzen Jahr fertig sind? Du könntest dir nämlich auch einfach ein halbes Jahr lang jeden Monat eine Box kaufen und diese erst einmal fertigstellen. Das Ergebnis ist am Ende Dasselbe aber es schont deinen Geldbeutel!
Planung ist das halbe Leben und so ist es auch im Hobby. Warum also einen Terminkalender nur beruflich nutzen?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Verabredungen zum Tabletop Hobby regelmäßiger und problemloser stattfinden können, wenn Termine bzw. Terminserien fest geplant werden. Plane also gemeinsam mit deinem Spielpartner!
Beispiel: Ihr plant ein Spieletreffen an einem festen Wochentag in einem Turnus von 14 Tagen. Welches System ist erst einmal zweitrangig aber der Termin findet statt und steht bei beiden Personen im Kalender. Neue Termine anderer Art weichen (optimalerweise) dann dem fest eingeplanten Turnus mit deinem Spielpartner. Kurz vor jedem Treffen einigt ihr euch auf den Treffpunkt und was ihr spielen wollt. Abschließend werden noch die Eckpunkte (z.B. Punktelimit) besprochen.
Es lassen sich auf diese Art beliebig viele Personen einplanen und gemeinsam Kampagnen durchspielen. Von einer guten Planung profitieren alle Beteiligten. Es sorgt dafür, dass du dir selbst regelmäßig Zeit für dein Hobby nimmst und andere Menschen (z.B. dein/e Partner/in besser mit deiner Zeit planen können.
Wir neigen dazu:
Aber was passiert in den meisten Fällen? Wir sammeln Berge von Boxen und Modellen die noch wochen- und monatelang herumliegen weil uns die Zeit fehlt alles umzusetzen. Vielen ist diese Ansammlung auch als Pile of Shame (Haufen der Schande) bekannt. Die Boxen und (halbfertigen) Modelle liegen herum, verstauben und verlieren an Wert. Frustriert merken wir, dass wir es doch nicht schaffen und verkaufen unsere (teilweise angefangenen) Projekte wieder. Nur dieses Mal zu einem Bruchteil des Anschaffungspreises. Hat sich das gelohnt? Eher nicht!
Wie wäre es stattdessen sich ein (monatliches) Limit zu setzen?
Beispiel: Wir setzen uns ein Hobbybudgetlimit von 50€ im Monat. Das sind 600€ im Jahr.
Zu Erinnerung: 600€ könnte auch ein kleiner Gebrauchtwagen oder ein Mittelklasse PC sein und mit 600€ kann der Kühlschrank für nahezu zwei Monate gefüllt werden! Wie häufig wir solche Relationen einfach vergessen ...
600€ ist sehr viel Geld und damit lassen sich jede Menge Boxen und Modelle kaufen. Mit 600€ kann jedes Jahr eine ganze Armee inklusive Farben ausgehebelt werden! Aber wie schnell ist diese Armee im Wert von 600€ letztendlich einsatzbereit?
Entscheidend ist doch: Es ist ein Unterschied 600€ auf einen Schlag oder verteilt in einem Jahr auszugeben. Finanziell macht das für den Moment des Ausgebens sogar einen sehr großen Unterschied!
Außerdem: Einkäufe für unser Hobby bedeuten auch immer einen gewissen Workload/Zeitbedarf, den es kostet um diese Einkäufe auf den Spieltisch zu bringen. 600€ Workload auf einen Schlag sind auch ein immenser Unterschied zu einem verteilten 12 x 50€ Workload. Kleinere Portionen bedeuten häufigere Erfolgserlebnisse und weniger Workload am Stück. Und weniger Workload bedeutet wir können die Zeit besser einteilen/planen/nutzen.
Der Zusammenbau und die Bemalung neuer Miniaturen kann zwar sehr viel Spaß machen aber sie kostet auch sehr viel Zeit. Diese Zeit lässt sich sparen, indem man gebaut (und bemalt) kauft. Häufig sehe ich Auktionen und Angebote ganzer Armeen die zum Teil nur gebaut und grundiert sind. Zwei zeitintensive Schritte wären bei Kauf somit bereits erledigt. Ich kann direkt spielen und schrittweise an die Bemalung gehen.
Vollständig bemalte Armeen sind ebenfalls ein großer Zeitgewinn. Hier spielt natürlich die Qualität der Bemalung eine Rolle und ob die Bemalung gefällt. Eine zukünftige Erweiterung der Armee würde außerdem eine Nachfrage zum Farbschema beim Verkäufer bedeuten.
So lässt sich also definitiv Zeit sparen. Da gebrauchte Armeen (abgesehen von pro painted Jobs) auch häufig günstiger verkauft werden, sparen wir hier auch wieder einen gewissen Betrag im Vergleich zum Neukauf.
Starterboxen oder ähnliche Bundles haben häufig einen hohen Rabatt gegenüber dem Einzelkauf. Das schont den Geldbeutel. Speziell Starterboxen für zwei Spieler enthalten auch häufig weiteres Spielmaterial wie Würfel und (Schnellstart)Regeln. Man spart sich hier also Recherchezeit und notwendige Käufe von Spielmaterial/Regelwerken.
In Starterboxen ist natürlich häufig mehr enthalten als eine Box Miniaturen. Bis diese Sammlung bereit für das erste Spiel ist, kostet dies natürlich mehr Zeit
Soll viel Zeit gespart werden aber dafür tief in den Geldbeutel gegriffen werden, kann auch ein Bemalservice beauftragt werden. Diese bieten unterschiedliche Dienstleistungen an:
Diese Variante kostet vermutlich am meisten Geld und am wenigsten Zeit. Der Preis richtet sich natürlich nach Größe der bestellten Sammlung und der Menge der gewünschten Diestleistungen.